
Georg Philipp Telemann: Lukaspassion von 1744
6. April 2025, 17 Uhr
Johanneskirche Hofheim
Hans-Georg Dechange, Leitung
Ulrike Morlang, Sopran
Maria Ebrecht, Alt
Sebastian Munsch, Tenor
Areg Mlkejan, Bass
KammerChor Hofheim
JohannesBAROCK
(Einstudierung: Katrin Ebert)
Eintritt frei – Spende
Der KammerChor Hofheim gastiert wieder in der Johanneskirche.
In der Johanneskirche Hofheim führt der KammerChor Hofheim Georg Philipp Telemanns Lukaspassion auf, unter der Leitung von Hans-Georg Dechange. Am Passionssonntag, 6. April, musizieren der Chor, lokale Solist:innen und das Orchester JohannesBAROCK (geleitet von Katrin Ebert) die vertonte Passionsgeschichte. Telemanns Fassung von 1744 überzeugt durch eine farbige Instrumentierung sowie gekonnte und einfallsreich dargestellte Gefühle, die den erfahrenen Opernkomponisten verraten: Erschrecken und Trost, Mitleid und Nachdenklichkeit spiegelt die Musik wider.
Georg Philipp Telemann gehört zu den bedeutendsten Komponisten des 18. Jahrhunderts. Er förderte wie kein anderer die bürgerliche Musikkultur und behauptete seine Stellung über 50 Jahre souverän. Der 1681 in Magdeburg geborene Telemann komponierte schon mit zwölf Jahren, begann seine Laufbahn als Musikdirektor in Leipzig, kam über Sorau/Niederlausitz und Eisenach nach Frankfurt am Main, bis er 1721 nach Hamburg berufen wurde, wo er 46 Jahre als Kantor am Johanneum, Musikdirektor der fünf Hauptkirchen und Chef der Hamburger Oper tätig war. Der allem Neuen gegenüber stets aufgeschlossene Musiker genoss internationales Ansehen, erhielt als einziger deutscher Komponist seiner Zeit eine Einladung an den Pariser Hof, wo er gefeiert wurde. Telemann, der zunächst in Leipzig Rechtswissenschaften studierte, organisierte das Hamburger Musikleben und kämpfte in zahlreichen Prozessen um sein Urheberrecht. Als er 1767 in Hamburg hochangesehen starb, bekam er ehrende Nachrufe. Aber schon bald geriet er in Vergessenheit, wurde im 19. Jahrhundert als „Vielschreiber“, als künstlerisch nachrangiger Antipode Johann Sebastian Bachs geschmäht und erst in unseren Tagen wiederentdeckt als einer der Großen der Musik von faszinierender Lebendigkeit.
Für die Gottesdienste in der Stadt Hamburg schrieb Telemann von 1722-1767 jährlich eine Passion, durchgehend in der Reihenfolge Matthäus, Markus, Lukas, Johannes. 1744 wurde die Lukaspassion, die im Hofheimer Konzert erklingt, uraufgeführt.